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Die Fähre in Padaliai

Architektur

Wissen Sie, welche Weise der Flussüberquerung die interessanteste ist? Antworten Sie nicht, bevor Sie nicht die Seilfähre in Padaliai ausprobiert haben, welche die einzige ihrer Art in allen baltischen Ländern ist. Die Fähre wird allein durch die Ströumung des Flusses angetrieben. Von Mai bis November haben alle, die Kernavė besuchen oder durch Čiobiškis nach Kaišiadorys reisen, die Möglichkeit ihre Reise mit diesem besonderen, unvergesslichen Erlebnis zu bereichern. 

Die Fähre hat die Möglichkeit bis zu zwei Autos durch den Fluss Neris an der Mündung des Flusses Musė zu transportieren. Sie transportiert aber natürlich auch Fußgänger und Fahrradfahrer. Für die in der Umgebung lebenden Menschen ist die Fähre eine große Erleichterung, da sie die Reise von Kernavė nach Kaišiadorys enorm verkürzt. Für diejenigen, die diese Fähre zum ersten mal ausprobieren, ist sie zusätzlich ein besonderes Erlebnis. Geschichtsliebhaber und Technikinteressierte sind der Ansicht, dass dieser Platz unverdientermaßen nicht besonders bekannt ist. Daher ist dieser Ort aktuell noch ein Geheimtipp, da er noch nicht vom Massentourismus erschlossen wurde. Die Fähre ohne Motor ist für Kinder ein beeindruckendes Erlebnis. Die Erwachsenen können bei der langsamen Reise über den Fluss die Strömung beobachten und die Ruhe genießen, während sie langsam über den Fluß gleiten.

Da es oftmals nur wenige Reisende gibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie der einzige Passagier auf der Fähre sein könnten. Der Kapitän der Fähre ist Gediminas Dzeventauskas, welcher die Fähre in dritter Generation betreibt. Er wartet geduldig am Ufer auf die Passagiere. Suchen Sie mit dem „Kapitän“, wie er von den Einheimischen respektvoll genannt wird, das Gespräch und befragen Sie ihn über den Wind, die Strömungsstärke, das Wasserniveau und die Geschwindigkeit der Fähre. Wahrscheinlich werden sie Glück haben und er wird Ihnen die ein oder andere Anektdote über die Fähre erzählen. Zum Beispiel die über den Großvater von Gediminas Dzeventauskas, der das Geschäft auf Kredit und unter vollem unternehmerischen Risiko angefangen hat. Später „übernahm“ dann der Kolchos (Kollektivwirtschaft in Sowjetzeiten) dieses Geschäft wie alles andere Vermögen der Landsleute. Als Litauen im Jahr 1990 wieder unabhängig wurde, kehrte die Fähre durch Zufall zurück in die Familie Dzeventauskas. Der Vater des heutigen Fährenfahrers kaufte die Fähre zurück. Der „Kapitän“ hat mit seiner Familie wegen dieses Erbes und für die Wahrung der Tradition ein bequemes Leben in der Stadt aufgegeben.

Historiker sind der Ansicht, dass die erste Überfahrt des Flusses Neris an diesem Platz im Jahre 1813 stattfand, als einer der Anführer des Aufstandes gegen den russischen Kaiser, General Dezideras Chlopovskis, mit seinem Heer den Fluss überquerte. In seinem Regiment kämpfte übrigens die legendäre Heldin Emilija Pliaterytė. Nach der Niederlage des Aufstandes im Jahr 1863 verbrannten die Rebellen die Fähre bei ihrem Rückzug. Im Jahr 1912 erbaute die kaiserliche Regierung eine Brücke, die aber von russischen Soldaten in Zeiten des Ersten Weltkrieges gesprengt wurde. Im Jahr 1916 erbauten deutsche Soldaten eine neue Brücke. Aber als sich diese abgenutzt hatte, wurde wieder die Fähre benutzt.

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