Mobili aplikacija

Reisen Sie mit einem persönlichen Audioguide durch die Kaunas-Lagune!

Die Kirche des heiligen Vinzenz von Paul in Kaunas

Religion

Die weiße Kirche mit einem Turm und feingliedrigen, hohen Fenstern ist eine von vier Kirchen in Kaunas, die in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen im Stil der Moderne erbaut wurden. Die Geschichte dieser Kirche ist eng mit der Geschichte des Ordens der Minderen Brüder Kapuziner (eine Abzweigung des Franziskaner Ordens) in Litauen verbunden. Als die Sowjetzeiten ihrem Ende entgegen gingen, war die Kirche Versammlungsort für alle gottesgläubigen Dissidenten, die genug Mut hatten, sich notfalls mit ihrem Leben der Sowjetregierung entgegen zu stellen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entschied Papst Pius IX, die Orden der Kapuziner und Franziskaner in Litauen, Lettland und Estland anzusiedeln. Im Jahr 1935 wurden die Kapuziner aus Bayern in das Erzbistum Kaunas umgesiedelt. Die damals noch nicht fertig gestellte Kirche in Petrašiūnai wurde ihnen zugesprochen. Kurze Zeit später traten auch die ersten Kapuziner aus Litauen bei. Einer von ihnen war Vater Stanislovas, ein Pfarrer in Paberžės, der später wegen seinen antisowjetischen Aktivitäten und Bestrebungen, die historischen Sachwerte zu retten, zu Berühmtheit gelangte. Die Kapuzinerbrüder beteiligten sich aktiv am Kirchenbau, indem sie den Kircheninnenraum ausbauten. Die Predigt im Rahmen der Kirchweihe am 13. Dezember 1936 wurde von Erzbischof Teofilius Matulionis gehalten.

Zu Sowjetzeiten wurde das Kloster geschlossen, die Mönche unterdrückt. Um 1970 bot die Kirche den Jugendlichen aus Petrašiūnai und den illegal agierenden Nonnen in der Jugend-Sakristei einen Versammlungsort. Hier wurde den Kindern die Dogmen des christlichen Glaubens nahe gebracht. In eben dieser Sakristei wurde im Jahr 1988 den Gläubigen eine mit Blut unterschriebene Anforderung an die Sowjetregierung verfasst, die Vilnius-Kathedrale und St. Kazimierz Kirche wieder zurückgegeben.

Im Jahr 1995 wurde die Kirche in Petrašiūnai wieder an den Kapuziner Orden zurückgegeben. Der Dachboden der Kirche wurde zu einem Museum umgebaut, wo man sich über die Geschichte der Kapuziner in Petrašiūnai informieren kann. Ein Besuch des Museums muss vorab angemeldet werden.

Die Kirche in Petrašiūnai wurde im Jahr 1932 durch den Architekten Nikolajus Mačiulskis in einem Stil-Mix aus Romanik und Gotik geplant. Sein bekanntestes Werk in Kaunas ist das Filmtheater „Romuva“. Diese und weitere Bauten im Stil der Moderne, die im Zeitraum zwischen den beiden Weltkriegen entstanden, brachten Kaunas im Jahr 2015 den UNESCO Titel „Stadt des Designs“ ein.

Der Friedhof auf dem Kirchhof ist mit dem Bildstock von Adolphus Teresius verziert, der in der Region Kaunas als einer der größten Künstler verehrt wird.

Am bequemsten erreichen Sie die Kirche mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bewertungen

Es gibt noch keine Bewertungen. Seien Sie der Erste!