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Veiveri Poststation Gebäudekomplex

Museen

Auf Ihrem Weg von Kaunas nach Marijampolė entlang der alten Landesstraße, empfiehlt sich unbedingt ein Halt in Veiveriai. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde hier eine Poststation für den Pferdewechsel errichtet, die wie ein Herrenhaus der Adligen im klassizistischen Stil aussieht.

Als die Eisenbahnlinie zwischen Warschau und Sankt Petersburg gebaut wurde, verlor die Station an Bedeutung und so wurde dieser Gebäudekomplex ab 1866 durch das erste in Litauen gegründete Lehrerseminar genutzt. Auf demselben Grundstück gibt es zusätzlich einen Park mit einem von den Teilnehmern des Lehrerseminars ausgegrabenen Teich. Das Lehrerseminar existierte über fünfzig Jahren und hatte mehr als eintausend Absolventen, unter denen sich viele bekannte Namen von Künstlern, Politikern und Wissenschaftlern befinden. Über 37 Jahre lang wurde das Seminar durch den legendären Tomas Ferdinandas Žilinskas geleitet, der von den Teilnehmern des Seminars so sehr verehrt wurde, dass sie ihm im Hof ein aus Spenden finanziertes Denkmal bauen ließen. Insgeheim wurde er liebevoll „der Alte“ genannt. Neben den seriösen Wissenschaften mussten die Teilnehmer des Lehrerseminars das Geigespielen erlernen und im Orchester teilnehmen. Die berühmtesten Absolventen des Seminars waren der Maler Antanas Žmuidzinavičius, der Opernsänger Antanas Kučingis, einer der Gründer des litauischen Theaters und Petras Kubertavičius, einem Politiker und Diplomaten.

Graf Juozapas Godlevskis, der diese Poststation, die Kirche Veiveriai und einige Herrenhäuser erbauen ließ, hatte damals viele Ländereien von Garliava bis Veiveriai erworben. Er strebte nach Vermehrung seiner Besitztümer, manchmal auch durch Einsatz von Gewalt. Eines der Passionen des Grafen war die Musik, daher leistete er sich ein eigenes Orchester. Bis zum Alter von 50 Jahren alleinstehend, machte er schließlich auf Betreiben eines Freundes hin der schönen Marija Volmar, Tochter eines lokalen Adligen, einen Heiratsantrag. Ohne das Ende des Hochzeitsfestes abzuwarten, floh er aber in sein Herrenhaus in Freda. Nach Überzeugung seiner Bediensteten, sehnte er sich dann aber sehr nach seiner Frau und so wurde das Fest erneut in Freda ausgerichtet. Im Laufe der Zeit verliebten sich die beiden ineinander und hatten gemeinsam fünf Kinder.

Heute sind in zwei Gebäuden der ehemaligen Poststation eine Kunstschule und die Bibliothek Veiveriai untergebracht. Im dritten Gebäude befindet sich das Museum des Bezirks Veiveriai mit der Ausstellung über Juozas Lukša-Daumantas, einem Widerstandskämpfer gegen die sowjetische Besatzung. Sprechen Sie die Mitarbeiter des Museums und der Bibliothek an, die Ihnen gerne mehr über diese atemberaubende Geschichte erzählen werden.

Am bequemsten ist Veiveriai mit dem Auto zu erreichen, der Gebäudekomplex ist barrierefrei zugänglich. In Nähe der Poststation steht die Kirche Veiveriai.

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