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Die Kirche Johannes des Täufers in Zapyškis

Religion

Eine kleine Kirche steht auf dem offenen Feld am Memelufer, dort wo Memel und Nemunas ineinander fließen. Diese gehört zu den ältesten Kirchen Litauens, gelegentlich spricht man von ihr auch als Mutter aller Kirchen in Litauen. Der Sage nach ist diese Kirche im 14. Jahrhundert an der Stelle, an der früher eine Romowe (Kultmittelpunkt der Litauer) stand, erbaut worden, in historischen Quellen wurde sie aber erstmalig im Jahr 1562 erwähnt. 

Die Kirche überstand im Laufe der Jahrhunderte mehrere Kriege, Brände und Fluten, wurde immer wieder renoviert und gilt auch heute noch als eine der einzigartigsten gotischen Bauten Litauens. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird in der Kirche nicht mehr gebetet. Da sie für die Gemeinde zu klein geworden war, wurden in dem Ort neue Kirchen errichtet. Daher wurde diese alte Kirche Johannes des Täufers seit 1936 als Lagerhaus für Kirchenzubehör genutzt, ab 1996 als Ort für die Konzerte des Musikfestivals Pažaislis und andere Kulturveranstaltungen.

Es wird vermutet, dass der Bauherr dieser Kirche Woiwode (ein Herschertitel in Osteuropa) der Woiwodschaft Podlachien und Nowogrudok Povilas Sapiega war, der Mitte des 16. Jahrhunderts in Zapyškis (damals Sapiegiški genannt) angesiedelt war. Die Bauart der Kirche und das Dekor ist typisch für die damalige Zeitepoche. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass ortsansässige Arbeiter die dicken, manchmal sogar einen ganzen Meter starken Wände unter Aufsicht eines gotischen Baumeisters gemauert haben. In seiner Gesamtheit lässt die Kirche auf großen Ehrgeiz der Bauer schließen. Zum einen wurden Backsteinbauten im 16. Jahrhundert eigentlich nur in Städten errichtet. Zudem weisen Wissenschaftler darauf hin, dass in der Nische der Kirchenfassade der Zyklus der Mondfinsternis codiert ist. Zum anderen zeigen die eigentlich relativ bescheidenen Kirchenaltare wunderschöne Wandmalereien mit Impressionen aus Kaunas. Auch die Kirchenorgel zeigt die Figur des heiligen Davids, einem Meisterwerk, die sich mit jedem Orgelklang bewegt. Der Sage nach hat der Hirsch das Bild der heiligen Maria auf seinen Hörnern durch Memel getragen, aus diesem Grund ist neben der Orgel ein Hirschkopf mit Hörnern angebracht. Im Ersten Weltkrieg wurden Teile der Orgel von deutschen Soldaten demontiert und sind, wie andere Dekorationen auch, heute leider nicht mehr existent.

Am bequemsten ist die Kirche mit dem Auto zu erreichen. Man kann am Straßenrand parken und bis zur Kirche die Wiese entlang zu Fuß zu gehen.

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